MSI B350 "Tomahawk" (AMD)

1. Erster Eindruck

 

Das Board kommt aus der Arsenal Gaming Series und hat den wohlklingenden Namen „Tomahawk“, der im amerikanischen Raum für eine Kurzstreckenrakete steht. Man möchte uns hier als ein gewisser Militärischer Touch verkaufen und genau diesen spiegelt das Board im Endeffekt auch wider. Es kommt in einer recht schlichten Verpackung, auf der einem aber gleich das etwas merkwürdige Bild auffällt, welches wohl eine der eingangs erwähnten Raketen darstellen soll. Ansonsten kann man der Packung aber eigentlich nur noch die ganzen Anschlüsse und Besonderheiten entnehmen. Wie z.B. den Fakt, dass das Board dem „Militär Standard 4 entspricht, “, hier hätten wir also wieder den Bezug zum Militär. Diese Bezeichnung ist natürlich komplett fiktiv und bezieht sich einfach nur darauf, das MSI ein hohes Maß an Qualität an Bauteile wie Kondensatoren und Spulen gelegt hat und diese so extremst belastbar sein sollen.

Der militärische Faden zieht sich auch beim Auspacken des Boards im Thema Design weiter durch. So ist das Board in einem schlichten aber militärisch angehauchtem schwarz / grauen Streifen Muster gehüllt und im Betrieb noch mit dezenten roten LEDs unterlegt. Besonders die LEDs machen während des Betriebs einiges her und für die LED Enthusiasten bietet das Board sogar noch die Möglichkeit einen eigenen LED Strip mit einer Länge von bis zu 2 Metern an einen eigens dafür vorgesehenen Anschluss anzubringen. Steuern lässt sich das Ganze dann über die MSI typische „Mystic Light“ App. Das MSI beim Design wirklich ein Auge fürs Detail bewiesen hat, stellen wir später nochmals am I/O Shield fest, aber auch bei den Kühlkörpern für die Southbridge, hat MSI das militärische Design mit dem schwarz / roten finish fortgesetzt.

 


2. Zubehör

 

Das mitgelieferte Zubehör, welches sich unter dem Board befindet, ist relativ simpel gehalten. So besteht es aus einem Quick Installation Guide, einem kleinen Flyer der einem die Channels des DDR4 Speichers erklärt und auf der Rückseite auf den Einbau der CPU hinweist über ein vollwertiges Installationsheft in verschiedenen Sprachen. Darüber hinaus findet man noch eine Treiber-CD, hier empfehlen wir aber die aktuellen Treiber direkt von der MSI Homepage zu laden, da es mit den früheren Treibern anscheinend immer mal wieder Bios Probleme gab. Als nächstes fallen einem 2x Sata Kabel in die Hände (eins davon ist angewinkelt) und zum Last but not least. Mein persönlicher Höhepunkt des Zubehörs, das IO Shield. Hier hat MSI wirklich ein hohes Maß an Detail liebe bewiesen, es ist nett bedruckt und weist allen Ausgängen Ihre Namen zu und ist auch solide verarbeitet. Leider hat es im Praxistest einige Symphatiepunkte verloren, da wir ein bisschen dran rumbiegen mussten bis alles an Ort und Stelle war, ist aber bei den meisten immer so.

Wie bereits erwähnt ist das Board Teil der Arsenal-Gaming-Serie, die speziell für Gamer entwickelte Hardware umfasst. Das Board richtet sich vor allem an Leute die eine stabile Performance mit nützlichen aber nicht übertrieben vielen Features bevorzugen. Natürlich ist auch mit dem B350 Chipsatz ein gewisses Maß an Overclocking möglich, auf eine dafür aber speziell ausgelegte Spannungsversorgung besitzt das B350 aber nicht. Wer darauf aber verzichten kann, sollte jetzt weiterlesen.

 


3. Komponenten

3.1 Sata Anschlüsse

Bei den Sata Ports hat MSI meiner Meinung nach leider etwas gespart hier hätten es gerne 2 mehr sein können, vor allem da wir hier von einem ATX-Board sprechen. Vorhanden sind 4x Sata-6-Gbps-Ports, welche einfach heutzutage bei einem Laufwerk, mehren HDDs und SSDs einfach nicht mehr ausreichen. Die vier Sata-6-Gbps-Ports werden direkt über den Chipsatz realisiert und unterstützen RAID-Modi 0,1 und 10.

Wer sich fragt, wo das gesparte Geld hingeflossen ist, dann auf alle Fälle in den M.2 Slot. In der Preisklasse war er für mich die Überraschung schlecht hin. Auch wenn die SSDs dafür noch leicht teuer sind, ist er allemal eine Investition in die Zukunft, für mich ein großer Pluspunkt!



3.2 Soundkarte


Auch die Soundkarte hat es mir wirklich angetan, für eine OnBoard Lösung ist diese nämlich extrem gut! So merke ich bei Spielen wie Counterstrike, einen merklichen Unterschied zu älteren Modellen, in dieser Preisklasse auf jeden Fall nicht zu toppen! Die Soundkarte basiert auf dem zwar nicht mehr ganz so neuen ALC-892-CHIP und hat damit zwar auch nicht ganz die Leistung von neuern Chips, doch wer erwartet das den schon von einem 100 Euro Board? Ein weiterer Pluspunkt ist noch das der Sound Chip vom Rest des Boards getrennt ist, was dafür sorgt das Interferenzen auf ein Minimum reduziert werden. Zu guter Letzt unterstützt die Karte auch noch Nahimic 2, welches für einen guten Virtual-Surround Sound sorgt!



3.3 LED-Beleuchtung


Ein wirklich tolles Feature ist die rote Beleuchtung welche das Board von Haus aus mitbringt. Diese ist größtenteils auf der Rückseite platziert und lässt sich wie bereits bei Asus Aura auf die Wünsche des Nutzers einstellen. Hierfür wird die Hauseigene LED App von MSI benötigt. So lassen sich mehrere Profile einstellen, „Flashing / Random / Breathing“, jedoch sollte man erwähnen, dass das ganze eher als Backlightning ausgelegt ist, so wie man es von Fernsehern bereits gewohnt ist und nicht zu viel zu erwarten hat. Dafür bietet sich aber noch die Möglichkeit über den Extra 4-Pin RGB-Led Slot einen LED RGB Stripe anzubringen und diesen mit der beiliegenden Mystic Light Software einzustellen. Wirklich gut durchdacht sind die troubleshooting LED, 4x LEDs auf dem Board die eine Eingrenzung von Fehlern erleichtern sollen. Je nachdem was falsch läuft bzw. keinen Anschluss hat gehen die LEDs an. Nettes und hilfreiches Gimmick.



3.4 Gaming Lan

Ein Gimmick das ich bisher noch nicht kannte, mich aber wirklich positiv überrascht hat war das Gaming Lan. Es sorgt für die Priorisierung von Gaming Packages und sorgt so für ein schnelleres und lag freieres Gaming. Man sollte hier jetzt keine Wunder erwarten aber im Test war schon 1 Ping Punkt weniger drin.


Praxistest

 

Der Einbau an sich ging kinderleicht von der Hand, auch das Bios ist wirklich übersichtlich und gut gestaltet. Hierfür kommen auch in regelmäßigen Abständen neue Treiber, die man unbedingt schon am Anfang von der Webseite laden sollte. Da es laut Internet mit früheren Versionen (evtl. denen auf der Treiber CD) Probleme mit dem Bios gab. Im Betrieb läuft das Board sehr gut und vor allem stabil, auch beim Gaming tut es was es soll. Beim Wärmetest gab es auch nichts zu meckern, das Board kühlt dank der großen Lüfter und mit einem guten CPU Lüfter wirklich sehr gut.

 


5. Benchmarks

 

5. Benchmarks


Getestet wurde mit einem Ryzen 7 1700 und 32 Gb DDR4. Einmal im Out of the box Zustand und einmal leicht übertaktet, zum Vergleich hält das Asus X370 mit ähnlicher Spezifikation meines Mitbewohners her. Getestet wurde in den Spielen.: Total War Warhammer / Rise of the Tomb Raider / Gears of War 4 GPU





Wie wir finden kann sich das Tomahawk wirklich sehen lassen was Leistung angeht.

5.1 VR-Test


Da das Board auch VR unterstützt haben wir hier mit VR Mark und Time Spy einen kleinen Benchmark Test durchgeführt.





Wie man sieht auch hier muss sich das B350 nicht wirklich verstecken.

 


6. Fazit

 

Was soll man sagen das Board ist zwar nichts überragendes oder weltbewegendes, aber jeder der es bis jetzt begutachtet hatte, schätzte den Wert auf ca. 150 Euro und war beindruckt von den verarbeiteten Teilen und der Performance. Zur Performance ist zu sagen, das Board tut was es soll, es läuft stabil, hat keine Bios Probleme (wie viele immer noch behaupten / diese sind schon lange behoben) und hat einen schnellen Bootvorgang, besonders in Verbindung mit einer SSDs in Verbindung mit der M.2 Schnittstelle. Auch in Sachen Zukunftstauglichkeit ist das Board eine sichere Bank! So hat AMD noch einiges mit den AM4 Sockeln und dem B350 Chipsatz vor, z.B. kommen Mitte Juli die ersten APUS in den Handel. Wer also ein gutes Gaming Board, zu einem guten Preis sucht und nicht allzu viel Ansprüche in Sachen Einstellmöglichkeiten hat (so kann das Board zwar übertaktet werden, aber wie bereits erwähnt fehlt die darauf ausgelegte Spannungsversorgung. Für 100 Euro ist das Board für uns aber auf jeden Fall eine klare Kaufempfehlung von uns!

Wir würden dem Board in der Preisklasse 4 von 5 Sternen geben, da uns doch einige Einstellmöglichkeiten gefehlt haben, die wenigen Sata Anschlüsse aufgestoßen sind, das Board aber in diesem Segment einfach unschlagbar ist.

 

 

 


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  1. Amazon.:                                                                                                B350
  2. Mindfactory.de Forum (unter dem Namen ReDoX)                                B350
  3. Mindfactory.de        (hier unter dem Namen Maximilian)                        B350                                                
  4. Caseking.:                                                                                               B350