Das Board kommt aus der Arsenal Gaming Series und hat den wohlklingenden Namen „Tomahawk“, der im amerikanischen Raum für eine Kurzstreckenrakete steht. Man möchte uns
hier als ein gewisser Militärischer Touch verkaufen und genau diesen spiegelt das Board im Endeffekt auch wider. Es kommt in einer recht schlichten Verpackung, auf der einem aber gleich das etwas
merkwürdige Bild auffällt, welches wohl eine der eingangs erwähnten Raketen darstellen soll. Ansonsten kann man der Packung aber eigentlich nur noch die ganzen Anschlüsse und Besonderheiten
entnehmen. Wie z.B. den Fakt, dass das Board dem „Militär Standard 4 entspricht, “, hier hätten wir also wieder den Bezug zum Militär. Diese Bezeichnung ist natürlich komplett fiktiv und bezieht
sich einfach nur darauf, das MSI ein hohes Maß an Qualität an Bauteile wie Kondensatoren und Spulen gelegt hat und diese so extremst belastbar sein sollen.
Der militärische Faden zieht sich auch beim Auspacken des Boards im Thema Design weiter durch. So ist das Board in einem schlichten aber militärisch angehauchtem schwarz / grauen Streifen Muster
gehüllt und im Betrieb noch mit dezenten roten LEDs unterlegt. Besonders die LEDs machen während des Betriebs einiges her und für die LED Enthusiasten bietet das Board sogar noch die Möglichkeit
einen eigenen LED Strip mit einer Länge von bis zu 2 Metern an einen eigens dafür vorgesehenen Anschluss anzubringen. Steuern lässt sich das Ganze dann über die MSI typische „Mystic Light“ App.
Das MSI beim Design wirklich ein Auge fürs Detail bewiesen hat, stellen wir später nochmals am I/O Shield fest, aber auch bei den Kühlkörpern für die Southbridge, hat MSI das militärische Design
mit dem schwarz / roten finish fortgesetzt.
Das mitgelieferte Zubehör, welches sich unter dem Board befindet, ist relativ simpel gehalten. So besteht es aus einem Quick Installation Guide, einem kleinen Flyer der
einem die Channels des DDR4 Speichers erklärt und auf der Rückseite auf den Einbau der CPU hinweist über ein vollwertiges Installationsheft in verschiedenen Sprachen. Darüber hinaus findet man
noch eine Treiber-CD, hier empfehlen wir aber die aktuellen Treiber direkt von der MSI Homepage zu laden, da es mit den früheren Treibern anscheinend immer mal wieder Bios Probleme gab. Als
nächstes fallen einem 2x Sata Kabel in die Hände (eins davon ist angewinkelt) und zum Last but not least. Mein persönlicher Höhepunkt des Zubehörs, das IO Shield. Hier hat MSI wirklich ein hohes
Maß an Detail liebe bewiesen, es ist nett bedruckt und weist allen Ausgängen Ihre Namen zu und ist auch solide verarbeitet. Leider hat es im Praxistest einige Symphatiepunkte verloren, da wir ein
bisschen dran rumbiegen mussten bis alles an Ort und Stelle war, ist aber bei den meisten immer so.
Wie bereits erwähnt ist das Board Teil der Arsenal-Gaming-Serie, die speziell für Gamer entwickelte Hardware umfasst. Das Board richtet sich vor allem an Leute die eine stabile Performance mit
nützlichen aber nicht übertrieben vielen Features bevorzugen. Natürlich ist auch mit dem B350 Chipsatz ein gewisses Maß an Overclocking möglich, auf eine dafür aber speziell ausgelegte
Spannungsversorgung besitzt das B350 aber nicht. Wer darauf aber verzichten kann, sollte jetzt weiterlesen.
3.1 Sata Anschlüsse
Bei den Sata Ports hat MSI meiner Meinung nach leider etwas gespart hier hätten es gerne 2 mehr sein können, vor allem da wir hier von einem ATX-Board sprechen. Vorhanden sind 4x
Sata-6-Gbps-Ports, welche einfach heutzutage bei einem Laufwerk, mehren HDDs und SSDs einfach nicht mehr ausreichen. Die vier Sata-6-Gbps-Ports werden direkt über den Chipsatz realisiert und
unterstützen RAID-Modi 0,1 und 10.
Wer sich fragt, wo das gesparte Geld hingeflossen ist, dann auf alle Fälle in den M.2 Slot. In der Preisklasse war er für mich die Überraschung schlecht hin. Auch wenn die SSDs dafür noch leicht
teuer sind, ist er allemal eine Investition in die Zukunft, für mich ein großer Pluspunkt!
3.2 Soundkarte
Auch die Soundkarte hat es mir wirklich angetan, für eine OnBoard Lösung ist diese nämlich extrem gut! So merke ich bei Spielen wie Counterstrike, einen merklichen Unterschied zu älteren
Modellen, in dieser Preisklasse auf jeden Fall nicht zu toppen! Die Soundkarte basiert auf dem zwar nicht mehr ganz so neuen ALC-892-CHIP und hat damit zwar auch nicht ganz die Leistung von
neuern Chips, doch wer erwartet das den schon von einem 100 Euro Board? Ein weiterer Pluspunkt ist noch das der Sound Chip vom Rest des Boards getrennt ist, was dafür sorgt das Interferenzen auf
ein Minimum reduziert werden. Zu guter Letzt unterstützt die Karte auch noch Nahimic 2, welches für einen guten Virtual-Surround Sound sorgt!
3.3 LED-Beleuchtung
Ein wirklich tolles Feature ist die rote Beleuchtung welche das Board von Haus aus mitbringt. Diese ist größtenteils auf der Rückseite platziert und lässt sich wie bereits bei Asus Aura auf die
Wünsche des Nutzers einstellen. Hierfür wird die Hauseigene LED App von MSI benötigt. So lassen sich mehrere Profile einstellen, „Flashing / Random / Breathing“, jedoch sollte man erwähnen, dass
das ganze eher als Backlightning ausgelegt ist, so wie man es von Fernsehern bereits gewohnt ist und nicht zu viel zu erwarten hat. Dafür bietet sich aber noch die Möglichkeit über den Extra
4-Pin RGB-Led Slot einen LED RGB Stripe anzubringen und diesen mit der beiliegenden Mystic Light Software einzustellen. Wirklich gut durchdacht sind die troubleshooting LED, 4x LEDs auf dem Board
die eine Eingrenzung von Fehlern erleichtern sollen. Je nachdem was falsch läuft bzw. keinen Anschluss hat gehen die LEDs an. Nettes und hilfreiches Gimmick.
3.4 Gaming Lan
Ein Gimmick das ich bisher noch nicht kannte, mich aber wirklich positiv überrascht hat war das Gaming Lan. Es sorgt für die Priorisierung von Gaming Packages und sorgt so für ein schnelleres und
lag freieres Gaming. Man sollte hier jetzt keine Wunder erwarten aber im Test war schon 1 Ping Punkt weniger drin.
Der Einbau an sich ging kinderleicht von der Hand, auch das Bios ist wirklich übersichtlich und gut gestaltet. Hierfür kommen auch in regelmäßigen Abständen neue Treiber, die man unbedingt schon am Anfang von der Webseite laden sollte. Da es laut Internet mit früheren Versionen (evtl. denen auf der Treiber CD) Probleme mit dem Bios gab. Im Betrieb läuft das Board sehr gut und vor allem stabil, auch beim Gaming tut es was es soll. Beim Wärmetest gab es auch nichts zu meckern, das Board kühlt dank der großen Lüfter und mit einem guten CPU Lüfter wirklich sehr gut.
5. Benchmarks
Getestet wurde mit einem Ryzen 7 1700 und 32 Gb DDR4. Einmal im Out of the box Zustand und einmal leicht übertaktet, zum Vergleich hält das Asus X370 mit ähnlicher Spezifikation meines
Mitbewohners her. Getestet wurde in den Spielen.: Total War Warhammer / Rise of the Tomb Raider / Gears of War 4 GPU
Wie wir finden kann sich das Tomahawk wirklich sehen lassen was Leistung angeht.
5.1 VR-Test
Da das Board auch VR unterstützt haben wir hier mit VR Mark und Time Spy einen kleinen Benchmark Test durchgeführt.
Wie man sieht auch hier muss sich das B350 nicht wirklich verstecken.
Was soll man sagen das Board ist zwar nichts überragendes oder weltbewegendes, aber jeder der es bis jetzt begutachtet hatte, schätzte den Wert auf ca. 150 Euro und war beindruckt von den
verarbeiteten Teilen und der Performance. Zur Performance ist zu sagen, das Board tut was es soll, es läuft stabil, hat keine Bios Probleme (wie viele immer noch behaupten / diese sind schon
lange behoben) und hat einen schnellen Bootvorgang, besonders in Verbindung mit einer SSDs in Verbindung mit der M.2 Schnittstelle. Auch in Sachen Zukunftstauglichkeit ist das Board eine sichere
Bank! So hat AMD noch einiges mit den AM4 Sockeln und dem B350 Chipsatz vor, z.B. kommen Mitte Juli die ersten APUS in den Handel. Wer also ein gutes Gaming Board, zu einem guten Preis sucht und
nicht allzu viel Ansprüche in Sachen Einstellmöglichkeiten hat (so kann das Board zwar übertaktet werden, aber wie bereits erwähnt fehlt die darauf ausgelegte Spannungsversorgung. Für 100 Euro
ist das Board für uns aber auf jeden Fall eine klare Kaufempfehlung von uns!
Wir würden dem Board in der Preisklasse 4 von 5 Sternen geben, da uns doch einige Einstellmöglichkeiten gefehlt haben, die wenigen Sata Anschlüsse aufgestoßen sind, das Board aber in diesem
Segment einfach unschlagbar ist.